Softball-Team holt Split bei Heimpremiere

1. Spiel (08:07-Niederlage):
12345RHE
Poor Pigs05101762
Ladydragons1313-884
W: Müller, L: Rochel, S: -
2. Spiel (16:17-Sieg):
12345RHE
Wallbreakers01310216133
Poor Pigs5309-17122
W: Rochel, L: Beck, S: -

„Wettergott Petrus ist kein Softball-Fan“ – So oder ähnlich hätte das Motto des 3. Spieltages der MDLS am Sonntag lauten können. Bei regnerischem Wetter fand der erste offiziellen Softball-Turnierspieltag auf dem Sportkomplex „Tonschacht“ statt.

Während das erste Spiel zwischen den beiden Gästen noch ohne Regen bestritten werden konnte, Dresden siegte 9:4 gegen Leipzig, hatte man bei den darauffolgenden Spielen mit Magdeburger Beteiligung sehr mit den Witterungsverhältnissen zu kämpfen. Pünktlich nach dem ersten Spiel setzte Starkregen ein und zwang zu einer Unterbrechung. In kürzester Zeit stand das gesamten Softballfeld unter Wasser. An ein Spiel war jetzt nicht mehr zu denken. Zur Verwunderung aller Magdeburger Betreuer trocknete der Platz dann aber doch schneller als erwartet ab. Die Groundcrew um Gunnar Schäfer tat ihr Möglichstes um den Platz in kürzester Zeit wieder bespielbar zu machen, damit der Spielbetrieb fortgesetzt werden konnte.

Im ersten der beiden Spiele trafen die Poor Pigs auf den amtierenden Meister und Tabellenführer, die Dresden Ladydragons, die in diesem Jahr noch von keiner Mannschaft bezwungen werden konnten. Drei schnelle Aus im 1. Inning, begünstigt durch ein unglückliches Double Play, verhinderte jede Magdeburger Bemühung zu punkten. Doch auch die schlagstarken Ladydragons konnten nur ein Run erlaufen, da Pitcherin Andrea Rochel mit platzierten Würfen die stärksten Schlagfrauen der Dresdner durch Strikeouts umgehend zurück auf die Bank schickte. Derart motiviert zeigte dann auch die Magdeburger Offense wozu sie im Stande ist: Beinahe die gesamte Batting Order konnte an die Platte gebracht werden, fünf von ihnen punkteten. Ein inning-ending Double Play bewahrte die Dresdnerinnen vor mehr Schaden. Die Ladydragons mussten jetzt nachlegen, um noch im Spiel zu bleiben. Wieder gelang es Andrea Rochel ein Strikeout zu werfen, da jedoch der 3. Strike nicht vom Poor-Pigs-Catcher unter Kontrolle gebracht werden konnte, konnte der Schlagmann trotzdem das 1. Base erlaufen. Dieser Fehler sollte sich später rächen, da es eben dieser Runner war, welcher den ersten Punkt im Spielabschnitt für die Dragons erlief. Zwei weitere Runs sollten folgen, Zwischenstand 5:4. Im dritten Spielabschnitt konnten beide Mannschaften je einen Punkt nachlegen und so blieb ein hauchdünner Vorsprung für die Magdeburger. Der vierte Abschnitt sollte dann die Vorentscheidung bringen, wieder waren es nur die Dresdnerinnen die Punkten konnten. Nachlassende Konzentration bei den Poor Pigs führte zu Fehlern in der Feldverteidigung und einem 6:8-Rückstand. Die letzte Chance für die Magdeburger Softballer stellte somit das fünfte und letzte Inning dar. Zwar gelang es Vivien Rudolph wie bereits in ihren vorhergehenden Schlagversuchen, sicher auf Base zu kommen, doch der von ihr erlaufene Run sollte der letzte der Magdeburger sein. Nicht genug um die Ladydragons in eine Verlängerung zu zwingen, da der Run zum Ausgleich auf der 2. Base strandete. Endstand 7:8.

Furios begannen die Magdeburger das zweite Spiel gegen die Leipzig Wallbreakers. Bereits im 1. Inning konnte man die gesamte Batting Order an die Platte bringen. Kontrollprobleme bei der Leipziger Werferin resultierten in drei abgeworfenen Schlagleuten und einem Walk. Aggressives Baserunning bestrafte jeden Fehler der Leipziger Battery und Lars Künstner schlug den fünften und vorerst letzten Run des ersten Innings nach Hause. Bis zum vierten Spielabschnitt konnten die Poor Pigs eine 4:8-Führung etablieren. Bei stärker werdendem Regen, der zwischenzeitlich erneut zu einer Unterbrechung führte, hatte aber auch die Magdeburger Pitcherin mit der Kontrolle ihrer Würfe zu kämpfen. Zwei Basehits und drei Walks ließen einen Runner punkten. Unsicherheiten beim jungen Catcher Lars Künstner, der sein erstes Spiel auf dieser Position absolvierte, sowie die Kontrollprobleme zwangen die Magdeburger zu einem folgenschweren Wechsel. Tini Schinke, eingesetzt als 3rd Base Spielerin und einzig verbliebene Poor-Pigs-Werferin wechselte auf die Pitcherposition und Rochel übernahm die Position hinter der Homeplate. Schnell zeigte sich, dass bei der nasskalten Witterung die Aufwärmpitches nicht reichten. So wurde auch gleich ein bases-loaded Walk zugelassen der den zweiten Run ermöglichte. Nun sollten beide Mannschaften und die Zuschauer Zeugen eines der wohl seltensten Ereignisse im Base- und Softballsport werden: ein Inside-the-park-Grand-Slam-Homerun. Ein harter, weiter Schlag durch Roy Thiemich ließ der Leftfielderin Melanie Doenicke keine Chance den Ball zu erreichen. Thiemich umrundete alle Bases und ermöglichte vier Punkte mit nur einem Schlag. Unruhe machte sich im noch unerfahrenen Team breit. Zwei Batter, die sicher das erste Base erreichten, eine Verletzung der Leftfielderin und das alles bei nur einem Aus erzwangen einen erneuten Wechsel in der Magdeburger Aufstellung. Thomas Rochel übernahm nun die Catcherposition, Andrea Rochel wechselte zurück als Werferin. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten gelang es aber der „Rochel-Battery“ wieder einen geordneten Spielverlauf zu garantieren und man konnte die letzten beiden fehlenden Aus erspielen. Insgesamt überquerten zehn Leipziger die Homeplate. Die Magdeburger Führung wurde im Regen förmlich davon gespült. Aus einer 4:8-Führung wurde ein 14:8-Rückstand. Nun war die Devise klar, aufholen um jeden Preis. Wie die Magdeburger Pitcherinnen im Halbinning davor, hatte aber auch die Leipziger Werferin Hanna Beck mit den Witterungsverhältnissen zu kämpfen. Zehn der 13 folgenden Schlagleute erreichten sicher das erste Kissen. Fehlerloses Baserunning aller Magdeburger brachte insgesamt neun Punkte und eine knappe 14:17-Führung für die Poor Pigs. Es folgte der letzte Spielabschnitt für die Leipziger und es sollte noch einmal spannend werden. Basehits und Stolen Bases ermöglichten zwei Runs, aber Pitcherin Rochel konnte noch einmal alle Reserven mobilisieren. Mit einem Strikeout und einem sehenswerten Spielzug zu 1st-Base-Spielerin Linda Wonka konnte sie sämtliche Leipziger Hoffnungen auf den Ausgleich bereits im Keim ersticken. Ballgame. Die Poor Pigs gewinnen knapp 16:17. Lisa Sperling, die offensiv auffälligste Spielerin im Line-up, kam durch jeden ihrer Schlagversuche sicher auf Base und punktete. Doch auch die Neuzugänge Jacqueline Köbernik und Michelle Frömming trugen mit harten Schlägen ihren Teil zum Erfolg bei.

Mit einem Split verabschieden sich die Magdeburger Softballer in eine kurze Sommerpause, bis man am 30. Juli in Leipzig wieder auf die Wallbreakers und Ladydragons trifft.

von Thomas Klein